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Raw Vegan – Raw till four

Nur eine Modeerscheinung oder ein Lifestyle?

Die Ernährungsform des Veganismus bringt viele Unterformen mit sich. Dazu gehört auch der Trend “Raw Vegan” und “Raw till for”. Was darunter zu verstehen ist und ob diese Form der Ernährung tatsächlich gesund ist, lesen Sie hier.
Schon der vegane Lebensstil an sich ist immer noch stark umstritten. Die Raw-Vegan-Ernährungsform wird darunter sogar noch kontroverser diskutiert. Bei Raw Vegan geht es darum, dass nur unverarbeitete, rohe Lebensmittel konsumiert werden. Kein Nahrungsmittel darf über 42 Grad Celsius erhitzt werden. Der Trend des Raw Foodism bezieht sich per se nicht ausschließlich auf den Veganismus, aber zum einen fallen bei diesem Lebensstil unweigerlich eine große Menge tierischer Produkte weg und zum anderen wird er zum Großteil nur von Veganern/-innen gelebt.

Mehr Energie und bessere Stimmung mit der Raw-Vegan-Ernährung

Das Hauptargument für eine Raw-Vegan-Ernährung ist, dass viele Enzyme in pflanzlichen Lebensmitteln, die bei der Verdauung helfen sollen, beim Kochen zerstört werden. Das Gleiche gilt auch für andere Vitamine und Nährstoffe, weshalb Anhänger des Raw-Vegan-Lifestyles der Meinung sind, dass rohe Lebensmittel grundsätzlich gesünder seien. Teilweise wird bei dieser Ernährungsform auch komplett auf Getreide verzichtet, was aber nicht obligatorisch ist. Die positiven Effekte des Lifestyles sollen unter anderem mehr Energie und besserer Schlaf sowie eine reinere Haut und allgemein eine bessere Stimmung sein. Die meisten rohen Lebensmittel sind leichter verdaulich als gekochte, sodass Sie sich nach dem Essen nicht so müde und antriebslos fühlen.
Kreativität in der Küche

Als alternative Zubereitungsform nutzen Menschen, die einen Raw-Vegan-Lifestyle verfolgen, oft Trocknen und Beizen oder Marinieren und Einweichen, um Lebensmittel weicher und leichter kaubar zu machen. Eine Raw-Vegan-Diet bedeutet nicht, sich den ganzen Tag nur von Karottensticks und Äpfeln zu ernähren. Eine große Auswahl an Obst und Gemüse sowie Kreativität bei der Zubereitung können dabei helfen, die Ernährung stets interessant zu gestalten und ausgewogen zu halten.

Kritik an der Raw-Vegan-Diet

Doch obwohl Obst und Gemüse fraglos gesund sind, so ist es nicht richtig zu behaupten, dass es immer gesünder ist, alle Sorten roh zu verzehren. Die Möhre beispielsweise bietet im rohen Zustand eine Vielzahl an Vitaminen, im gekochten dagegen das für die Sehkraft wichtige Betacarotin. Viele Nährstoffe werden erst durch das Erhitzen der Lebensmittel für den Körper verwertbar. Weiterhin führt ein Übermaß an rohen Zutaten oft zu Durchfall, Blähungen und Bauchschmerzen.

Abgesehen davon ist eine Raw-Vegan-Diet im Alltag normalerweise nur schwer umsetzbar, da Restaurants meist keine veganen und rohen Alternativen anbieten und ein Essen mit Freunden, die selbst nicht diesen Lifestyle verfolgen, kompliziert werden kann.Aus diesem Grund hat die YouTuberin “Freelee” das Konzept “Raw ‘till four” entwickelt. Wie der Name schon sagt, wird hier bis 16:00 Uhr ausschließlich Rohkost verspeist - das Abendessen darf hingegen gekocht werden, was diese Ernährungsform alltagstauglicher macht eine komplett rohe Ernährung macht.

Gerade für Frauen ist Raw-Vegan oft schädlich

Neben vielen Vitaminen sind in Rohkost teilweise auch schädliche oder unbekömmliche Stoffe enthalten, die Magenbeschwerden verursachen können. Kartoffeln beispielsweise sollten nicht roh konsumiert werden.Das alles schränkt die Auswahl an Lebensmitteln wiederum stark ein. In Kombination mit der Tatsache, dass einige Nährstoffe ungekocht nicht aufgenommen werden können, führt das dazu, dass Menschen, die eine Raw-Vegan-Diet verfolgen, oft an Mangelerscheinungen leiden. Eisen, Jod, Kalzium, Magnesium, Vitamin B12, Vitamin E und Zink stellen einen Teil der Nährstoffe dar, die bei dieser Ernährungsform oft unterrepräsentiert sind.

Weiterhin wurde in einer Studie festgestellt, dass 70 % der Teilnehmerinnen Unregelmäßigkeiten in der Menstruation aufkamen. Etwa ein Drittel litt sogar an Amenorrhoe, das heißt, ihre Regelblutung blieb komplett aus. Zu beobachten war auch, dass, je höher der Anteil an rohen Lebensmitteln auf ihrem Speiseplan war, die Wahrscheinlichkeit umso höher war, Amenorrhoe zu entwickeln. Ein Grund dafür könnte sein, dass die Kalorienzufuhr bei einer Raw-Vegan-Diet oft zu niedrig ist.Schwangeren und Kindern ist die Ernährungsform nicht zu empfehlen, da sie sich schädlich auf das Wachstum auswirken kann.

Sicherlich ist es nie ein Fehler, Ihre Ernährung mit viel Obst und Gemüse aufzuwerten, da dies ohne Frage gesund ist. Sich aber ausschließlich von Rohkost zu ernähren, ist per se nicht empfehlenswert, da es zu Verdauungsproblemen kommen kann und Mangelerscheinungen fast unvermeidbar sind. Selbst die Raw-till-Four-Methode ist prädestiniert für bestimmte Nährstoffdefizite, wenn auch nicht ganz so stark wie eine komplette Umstellung auf Raw-Vegan. Ganz allgemein ist es aber nicht nötig und teilweise sogar kontraproduktiv, für eine gesunde Ernährung ausschließlich Rohkost zu konsumieren. 
Quellen und weiterführende Links:
Foto: Nadine Primeau – unsplash.com