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Entzündung der Peroneussehne

Uraschen, Symptome und Behandlung einer Peroneussehnenentzündung

Die Peroneussehne spielt für die Bewegung und die Stabilität des Fußes im wahrsten Sinne des Wortes eine tragende Rolle. Ihre Entzündung kann eine schmerzhafte Angelegenheit sein. Doch wodurch entsteht so eine Entzündung, welche Symptome deuten darauf hin und wie kommt es, dass vor allem Jogger häufig davon betroffen sind?

Dieser Artikel wurde von Dr. Nicolas Gumpert verfasst. Dr. Gumpert ist Facharzt für Orthopädie mit dem Schwerpunkt der Sportorthopädie, praktiziert in der Innenstadt von Frankfurt und befasst sich umfangreich mit dem Thema der Laufbandanalysen.

Was sind die Peroneussehnen?

Die langen und kurzen Peroneusmuskeln, auch Wadenbeinmuskeln oder Fibularismuskeln genannt, sind über ihre Sehnen an den Knochen des Unterschenkels und des Fußes befestigt, damit sich die Muskeln bewegen können. Die beiden Sehnen nehmen dabei einen sehr außergewöhnlichen Verlauf und ziehen vom hinteren Unterschenkel in Richtung Fuß und über den Außenknöchel unten an der Fußsohle nach vorne. Das hat zur Folge, dass sie verschiedene wichtige Funktionen am Fußgewölbe und Sprunggelenk erfüllen können. Am Fuß teilen sich die beiden Sehnen eine Sehnenscheide, die eine Schutzfunktion erfüllt.

Welche Aufgabe haben Sie?

Die Hauptaufgabe einer Sehne ist es, immer ihren dazugehörigen Muskel am Knochen zu befestigen, damit dieser seine Aufgabe erfüllen kann. Reißt die Sehne, hat der Muskel keinen Ansatzpunkt mehr am Skelett und eine Bewegung kann nur noch über die umliegenden Muskeln stattfinden. Die Peronealsehnen helfen den Muskeln also bei der Bewegung den Fuß abzusenken (Plantarflexion) und die Fußsohle nach außen zu drehen (Pronation). Zusätzlich ist die Sehne des langen Peroneusmuskels für die Stabilität im Quergewölbe des Fußes verantwortlich. Sie ist also maßgeblich an der Stützfunktion im Mittelfuß beteiligt und verhindert, dass wir beim Laufen nach innen einknicken.

Wodurch entsteht eine Entzündung der Peroneussehne?

Zu einer Entzündungsreaktion der Sehnen kommt es in den allermeisten Fällen durch eine Überbelastung. Sehnen sind wie Seile, die an Zwei Enden befestigt sind. Kommt es zu verstärkter Reibung, fransen die Fasern aus. Im Körper kommt es dann zu einer Entzündungsreaktion, die mit den klassischen Symptomen Rötung, Schwellung, Schmerzen, Bewegungseinschränkungen und Überwärmung einher geht. Vor allem hinter dem Außenknöchel sind die Beschwerden spürbar, da die Sehnen dort entlang ziehen und beansprucht werden. Personen, die ein hohes Fußgewölbe besitzen, sind anfälliger für eine Überlastung, da so noch größere Kräfte auf die Sehnen einwirken.

Die Überlastung muss jedoch in der Regel über eine gewisse Zeit andauern, eine einmalige Überbeanspruchung bei einem sonst gesunden Menschen reicht eher nicht für eine Sehnenentzündung aus.

Warum sind Jogger so häufig davon betroffen?

Da die Sehnen immer dann beansprucht werden, wenn wir stehen, gehen oder laufen, ist es nicht verwunderlich, dass auch das Joggen eine Belastung darstellt. Durch das falsche Schuhwerk oder anatomische Faktoren am Fuß, wie beispielsweise ein hohes Fußgewölbe, wird die Kraft auf die Sehnen zusätzlich erhöht. Daher kann es gerade Anfänger treffen, denn die Sehnen sind diese neue Belastung noch nicht gewohnt und entzünden sich somit schneller.

Um den Körper nicht sofort zu überfordern, sollte daher langsam das Niveau hochgeschraubt werden, um die Muskeln und Sehnen an die neuen Anforderungen zu gewöhnen. Doch auch geübte Jogger bleiben nicht automatisch verschont. Obwohl die Sehnen die Beanspruchung durch das Joggen kennen, ist es dennoch möglich, dass sie der Last auf Dauer nicht mehr standhalten können. Jogger mit einem instabilen Knickfuß und hohem Luftvolumen sind besonders häufig von einer Entzündung der Peroneussehne betroffen.

Welche Rolle spielt der Knickfuß?

Bei einem Knickfuß ist der innere Fußrand nach unten eingesunken, was die Stellung des Fußes komplett verändert. Durch die neue anatomische Situation werden die Peronealsehnen deutlich mehr beansprucht, da es ihre Aufgabe ist, dieser Bewegung entgegenzuwirken. Dadurch, dass sie dauerhaft belastet werden, kann eine Entzündung die Folge sein. Daher ist es wichtig das Grundproblem zu beseitigen und den Knickfuß zu behandeln, da sich die Auswirkungen bei Fortschreiten der Problematik nicht nur auf den Fuß beschränken müssen. Nach Behandlung der Knickfüße sollte jedoch auch einer wiederkehrenden Peronealsehnenentzündung vorbeugt werden.

Weitere mögliche Ursachen für eine Peronealsehnenentzündung

Die Hauptursache für eine Entzündung im Bereich der Peronealsehnen ist in der Regel eine Überbelastung der Sehnen ohne das Vorhandensein von Keimen. Diese verstärkte Beanspruchung kann jedoch viele verschiedene Ursachen haben, die so gut es möglich ist, beseitigt werden sollten.

Sportarten, die den Fuß und das Sprunggelenk besonders belasten, spielen eine große Rolle. Egal ob Joggen, Balletttanz oder Tennis, alle diese Sportarten und noch viele mehr können zu Beschwerden führen. Daher ist wichtig den Körper langsam an die Sportart heranzuführen und Muskeln und Sehnen an die Belastung durch den Sport zu gewöhnen. Zudem sollte auf das Tragen der richtigen Schuhe geachtet werden, da so auch unnötige Belastungen vermieden werden können.

Sind anatomische Besonderheiten des Fußes vorhanden, kann es auch früher oder später zu Problemen kommen. Insbesondere Fußfehlstellungen erhöhen das Risiko einer Sehnenentzündung stark. Doch auch ein zu flacher Außenknöchel kann Probleme verursachen, da dadurch bei jeder Einwärtsdrehung die Sehnen über den Knöchel rutschen können, was sich als Peronealsehnenschnappen bemerkbar macht. Jedes Mal, wenn die Sehne über den Knöchel gezogen wird, wird sie durch die Reibung unnötig belastet. Auch häufiges Umknicken kann eine Ursache sein, denn es ist nicht nur schmerzhaft, sondern kann Sehnen, Bänder und Muskeln reizen und sie anfälliger für Überlastungen machen. Eine Ursache für vermehrtes Umknicken kann eine Bänderschwäche sein, die durch einen Sportorthopäden festgestellt werden kann.

An diesen Symptomen erkennen ich eine Entzündung der Peroneussehne

Da es sich hier um eine Entzündung handelt, sind auch die klassischen Entzündungszeichen wie Schmerzen, Schwellung, Rötung, Funktionseinschränkung und Überwärmung vorhanden. Die Beschwerden konzentrieren sich auf den Bereich hinter dem Außenknöchel, da hier die größte Belastung der Sehnen zu finden ist. Insbesondere morgens ist ein gewisser Anlaufschmerz vorhanden. Das bedeutet, dass gerade die ersten Bewegungen im Gelenk schmerzhafter und schwieriger zu vollziehen sind. Danach ist das Gelenk sozusagen “aufgewärmt” und es fällt etwas einfacher. Daneben sind vor allem das Bewegen des Fußes nach unten und das Drehen nach innen besonders schmerzhaft, wenn die Sehnen entzündet sind. Ist die Problematik schon sehr fortgeschritten, können auch Schmerzen in Ruhe auftreten oder sogar knotige Veränderungen tastbar sein.

Diagnose

Durch ein ärztliches Gespräch und eine daran anschließende körperliche Untersuchung, bei der der Fuß in seiner Beweglichkeit geprüft wird, kann ein Orthopäde schon einige Anhaltspunkte für das Vorhandensein einer Peronealsehnenentzündung finden. Zur genaueren Beurteilung kann der Arzt mittels Ultraschalldiagnostik die weichen Gewebe wie Sehnen und Bänder gut darstellen und weitere Auffälligkeiten finden, die seine Verdachtsdiagnose bestätigen. Bestehen trotzdem noch Zweifel, können ein Röntgenbild oder ein MRT des Fußes bei der Aufklärung der Ursache helfen.

Behandlung / Therapie

Bei diesem hartnäckigen Krankheitsbild gibt es verschiedene Maßnahmen, die man ergreifen sollte, damit die Beschwerden abklingen. Zunächst ist es wichtig auf Sport zu verzichten und den Fuß zu schonen. Die Sehnen brauchen Zeit, um sich von der Belastung zu erholen und das geht am besten, wenn sie nicht mehr so stark beansprucht werden. Gerade am Anfang sollte man darauf achten, den Fuß hochzulegen und zu kühlen. Bei Bedarf sind schmerzlindernde Salben oder Gels hilfreich und können den Heilungsprozess fördern.

Auch das richtige Schuhwerk bzw. passende Einlagen können einen entscheidenden Beitrag leisten die Probleme schneller zu bekämpfen. Wenn eine Fußfehlstellung die Ursache für die Beschwerden ist, sollte diese ohnehin bekämpft werden. Gegen die Schmerzen und die Entzündung im Fuß ist es ratsam, schmerzlindernde Medikamente, die gleichzeitig eine entzündungshemmende Wirkung besitzen, einzunehmen, auch wenn die Schmerzen ausgehalten werden können. Ibuprofen oder Voltaren sind zwei prominente Vertreter aus der Gruppe der nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR). Darüber hinaus kann in eingen Fällen eine fokussierte Stoßwellentherapie die Lösung des Problems darstellen.

Einlagen oder pronationsgestützter Schuh - Was ist besser?

Diese Frage lässt sich leider nicht pauschal beantworten. Es kommt immer auf die individuellen anatomischen Besonderheiten und die Stärke der Beschwerden an. Einlagen können in leichten Fällen eine gute Möglichkeit sein, den Fuß zu entlasten. Es gibt jedoch auch Fälle, in denen sie die Symptome sogar verstärken. Schuhe mit einer Pronationsstütze können insbesondere bei Sportanfängern sinnvoll sein, jedoch kann eine Pronationsstütze allein nicht unbedingt die Grunderkrankung des Fußes beheben. Es ist daher am sinnvollsten auf die Einschätzung des behandelnden Sportorthopäden zu hören.

Dauer

Bis eine Peronealsehnenentzündung ausgeheilt ist, dauert es in der Regel einige Wochen bis Monate. Das liegt daran, dass Sehnen aus einem Gewebe bestehen, dass zwar reißfest ist, aber nicht so gut mit Nährstoffen versorgt werden kann wie der Muskel, mit dem sie verbunden sind. Dadurch dauert alles etwas länger. Je mehr man den betroffenen Fuß schont, desto schneller sollte es gehen, da man den Sehnen die Möglichkeit gibt, sich komplett zu regenerieren. Unnötige Belastungen sollten daher vermieden werden, damit die Heilungsdauer nicht künstlich verlängert wird.

Prognose

Die Sehnenentzündung hat eine recht gute Prognose auch wenn die Beschwerden sich teilweise hartnäckig halten können. Wichtig ist, dass sie von einem Sportorthopäden mit ausreichender Erfahrung mit diesem Krankheitsbild behandelt wird. Jedoch sollte man die Sehnen tatsächlich ruhig stellen und sie auch nicht wieder zu schnell belasten, da die Symptome schnell wiederkommen könnten. Von einer Belastung während des Heilungsprozesses ist auch dringend abzuraten, da die Sehnen sehr empfindlich sind in dieser Phase und es so zu weiteren Schädigungen kommen kann.

Weitere Informationen erhalten Sie auch auf Dr-Gumpert.de unter dem Thema Entzündung der Peronealsehne.
Quellen und weiterführende Links:
Foto: Wokandapix - pixabay.com