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Sightjogging in München

Ein Interview mit München SightRunning

Seit nunmehr neun Jahren bietet Christoph Wenter unter München SightRunning seine Dienste an. Als ausgebildeter Stadtführer und erfahrener Hobbyläufer führt er seine Kunden je nach Wunsch durch die interessantesten Gegenden der Stadt. Für joggen-online hat er sich Zeit genommen, um über sein besonderes Laufangebot zu sprechen.
Dieses Interview führte: L. Funke – Januar 2018

Ein Interview mit München SightRunning

München ist nicht nur Heimat eines weltbekannten Fußballclubs, sondern hat auch kulturell einiges zu bieten. Das weiß auch der ausgebildete Stadtführer Christoph Wenter und bietet deshalb seit neun Jahren die Möglichkeit an, die bayerische Hauptstadt laufend zu erkunden. Den entscheidenden Impuls dafür brachte dem 51-jährigen Mimikresonanz-Trainer und Holistic Coach ein Flug nach Barcelona. Wie dieser ihn zum Inhaber von München SightRogging machte, erfahren Sie im Interview:


Hallo Herr Wenter. Erzählen Sie uns, wie lang laufen Sie schon?
Ich laufe schon sehr lange. Meinen ersten Marathon habe ich im Alter von 23 Jahren absolviert. Damals lief ich in München und hatte keine Ahnung worauf ich mich einlasse. Ab da an bin ich verschiedene Strecken gelaufen u.a. auch Ironman-Wettbewerbe. Mittlerweile trainiere ich weiter regelmäßig allerdings ohne den Druck von Wettkämpfen.

Verfügen Sie über einschlägiges Wissen oder besondere Erfahrung in Bezug auf den Laufsport?
Ich habe mich sehr viel mit Sport und der Wissenschaft dahinter beschäftigt. Um einen Ironman zu absolvieren, ist sportliches Hintergrundwissen sehr hilfreich. Was das Thema Sightseeing betrifft, ich habe beim Institut Bavaricum eine Ausbildung zum Stadtführer gemacht und dafür auch ein entsprechendes Zertifikat erhalten. Leider gibt es das Institut heute allerdings nicht mehr.

Sind Sie haupt- oder nebenberuflicher Sightjogger?
Ich betreibe SightRunning als Nebenerwerb. Hauptberuflich bin ich seit zwei Jahren selbständiger Mimikresonanz-Tainer und Holistic Coach.

Arbeiten Sie allein als Laufguide oder haben Sie Partner/innen?
Ich habe zwei Laufkollegen, die freiberuflich für mich arbeiten und je nach Nachfrage Touren übernehmen. Gerade bei Anfragen von Unternehmen werden zum Beispiel häufig zwei Gruppen mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten nachgefragt, deren Touren parallel stattfinden sollen. Das lässt sich allein dann nicht bewerkstelligen.

Seit wann bieten Sie Sightjogging an?
München SightRunning mache ich seit neun Jahren.

Wie sind Sie auf die Idee gekommen Sightjogging in Ihrer Stadt einzuführen?
Ich bin beim Lesen eines Magazins im Flugzeug darauf aufmerksam geworden. In dem Magazin wurde Sightrunning Barcelona vorgestellt und mich hat das Thema sofort angesprochen. Allerdings hatte ich da noch die Vorstellung, dass Sightjogging immer schönes Wetter voraussetzt und die Idee vorerst verworfen. Nach längerem Überlegen war ich aber der Überzeugung, dass es neben mir noch viele andere Sportbegeisterte gibt, die – wie ich – bei jedem Wetter laufen. Und so habe ich die Idee übernommen und in meiner Heimatstadt München SightRunning gegründet.

Wie ist die Resonanz? Wie viele Touren führen Sie wöchentlich im Schnitt durch?
Die Resonanz ist großartig. Wir haben auf den Lauftouren viel Spaß und die Themen sind neben den Sehenswürdigkeiten breit gefächert. Die Teilnehmer fragen zum Teil persönliches, was ich gern beantworte, ansonsten gibt es – je nachdem, was ich gefragt werde – Tipps, Hinweise und auch Empfehlungen für eine mögliche Tages- oder Abendgestaltung.

Die Anzahl der Touren in der Woche ist sehr unterschiedlich. Im Sommer sind es im Durchschnitt mehr, gleichzeitig bin ich aber immer wieder überrascht wie viele Gäste auch im Winter eine Lauftour buchen.

Wie lang dauert eine Lauftour und wie viele Kilometer umfasst die Strecke?
Unser Angebot umfasst Touren mit 60, 90 oder mehr Minuten. Auch die gelaufenen Kilometer richten sich nach meinen Gästen. Wir passen uns an das Tempo und die Wissbegierigkeit unserer Kunde an. Wer mehr, bzw. schneller laufen möchte, da laufen wir mehr, wer mehr erfahren möchte, da reden wir auch mehr. Die Mindestlänge einer Laufstrecke bei einer Stunde sind 6 km, nach oben sind dann aber keine Grenzen gesetzt. Unser Angebot soll Spaß machen und informieren, sodass es nicht so sehr auf die Anzahl der gelaufenen Kilometer ankommt. Freude und Spaß sind die beiden wichtigsten Komponenten.

Wo laufen Sie mit Ihren Kunden entlang und welche Sehenswürdigkeiten gibt es unterwegs zu bestaunen?
Wir laufen gerne durch die Innenstadt. Als Gegensatz dazu führen wir aber auch durch unseren Hofgarten und den Englischen Garten, damit auch für die Seele etwas Grünes dabei ist. Für den ersten Besuch in München empfehle ich zumindest mal die Münchner Frauenkirche, den Marienplatz, den Viktualienmarkt, das Hofbräuhaus, das Nationaltheater, die Fußgängerzone und die Residenz anzuschauen. Alles andere ergibt wich während des Laufs. Besuchern, die die Stadt schon kennen, empfehle ich eine Tour durch den schönen Stadtteil Schwabing, durch das Olympiagelände oder zum Schloss Nymphenburg.

Außerdem biete ich Thementouren an. München ist eine Stadt, die sehr viel vom Wasser abhing und es noch tut. Während einer speziellen Wassertour gibt es daher u.a. ehemalige Mühlen, Kraftwerke und Stauwehre zu entdecken. Aber auch allgemein werden unsere Touren komplett auf die Bedürfnisse der Kunden zugeschnitten. Ich hatte mal drei Schweden, die wollten ganz viel zum Thema Bier erfahren, also habe ich die Tour spontan entsprechend abgeändert und ihnen so viel wie möglich dazu gezeigt.

Welche Voraussetzungen muss man für das Sightjoggen erfüllen?
Vorrausetzung für eine Tour sind im Grunde nur ein paar Laufschuhe, sportliche Kleidung, ein bisschen Kondition und Spaß an der Bewegung an der frischen Luft. Wird dann noch gute Laune und etwas Offenheit mitgebracht, können wir loslegen.

Wie würden Sie Ihr Publikum im Allgemeinen beschreiben?
Die Frage ist schwer. Bei mir ist von 25 – 60 Jahren alles dabei, männlich wie weiblich. Was häufig vorkommt, ist, dass Touren für 60 Minuten gebucht und dann im Verlauf der Tour verlängert werden, weil die Teilnehmer so viel Spaß haben, dass sie erstaunt sind, wie schnell die Zeit vergeht.

In welchem finanziellen Rahmen befindet sich eine Sightjogging-Tour bei Ihnen?
Mein System ist sehr einfach, eine Person zahlt für 60 Minuten 50 € und für 90 Minuten 60 €. Wenn zwei oder mehr Sportler/innen für eine Tour zusammenkommen, sinkt der Preis für jeden einzelnen, sodass beispielsweise zwei Teilnehmer für 60 Minuten 40 €, drei 30 € und vier 25€ zahlen. Für 90 Minuten zahlen zwei Teilnehmer 48 €, drei 37 € und vier 31 €. In der Regel haben unsere Laufgruppen einen Umfang von vier Personen, unsere maximale Gruppengröße beträgt jedoch 10 Teilnehmer.

Haben Sie bestimmte Öffnungs-, bzw. Laufzeiten?
Ich laufe eigentlich den ganzen Tag. Wir beginnen um 7 Uhr mit dem ersten Lauf – es sei denn, es ist der ausdrückliche Wünsch schon früher zu starten. Die letzte Tour am Abend endet in der Regel gegen 20:00 Uhr. Mit vorheriger Absprache sind Läufe außerhalb dieser Zeiten aber möglich.

Vielen Dank für das Interview, Herr Wenter.
Quellen und weiterführende Links:
Foto: Christoph Wenter