Sightjogging in Berlin

Ein Interview mit Berlin Sightrunning

Deutschlands Hauptstadt zu Fuß erkunden und gleichzeitig etwas für die Gesundheit tun? Das ist dank Sabine Lochner-Zerbe kein Problem. Seit nunmehr vier Jahren bietet sie unter ihrem Unternehmen Berlin Sightrunning in der Mutterstadt ihre Lauftouren an – und die haben Hand und Fuß. Als lizenzierte Fitnesstrainerin und Gäste- bzw. Fremdenführerin kennt sich die 58-jährige im Sport genauso gut aus, wie im Veranschaulichen der Stadt. Wieso ein Besuch in Manhattan das besondere Laufangebot in Berlin zur Folge hatte und vieles mehr erfahren Sie im Interview:

Hallo Frau Lochner-Zerbe. Erzählen Sie mal, wie lang laufen Sie schon?
Ich laufe seit ungefähr 15 Jahren.

Verfügen Sie über einschlägiges Wissen oder besondere Erfahrung in Bezug auf den Laufsport?
Ja, ich bin seit 2012 eine lizensierte Fitnesstrainerin – ausgebildet durch den Landessportbund Berlin – mit den Lizenzstufen C und B in den Profilen Fitness, Senioren sowie Herz-Kreislauf-Prävention. Abgesehen davon nehme regelmäßig an Laufwettkämpfen teil und bestreite Strecken über 10 km, Halbmarathondistanzen, 25k m und Staffelläufe.

Sind Sie haupt- oder nebenberuflicher Sightjogger?
Neben der Sightrunning-Tätigkeit arbeite ich als Personal Trainer und gebe an drei bis vier Tagen in der Woche Fitnesskurse, unter anderen in verschiedenen Vereinen. Außerdem arbeite ich als Tourist-Guide am ehemaligen Flughafen Tempelhof und bin eine lizensierte Gäste-/ Fremdenführerin.

Arbeiten Sie dort allein oder haben Sie Partner/innen, bzw. zusätzliche Angestellte?
Ich arbeite hauptsächlich alleine, nur für die anfallenden Arbeiten im Büro bezüglich der Webseite habe ich Unterstützung.

Seit wann bieten Sie Sightjogging an?
Seit 2014.

Wie sind Sie auf die Idee gekommen Sightjogging in Ihrer Stadt einzuführen?
Ich hatte eine Freundin in Manhattan besucht und wir gemeinsam eine Sightrunning-Tour gebucht. Das hat mir sehr gut gefallen und danach kam mir die Idee, dieses Programm auch in Berlin anzubieten.

Wie ist die Resonanz? Wie viele Touren führen Sie wöchentlich im Schnitt durch?
Meine Kundinnen – in der Tat sind es primär Frauen, Männer sind aber genauso willkommen – sind alle begeistert von dem Konzept. Die Nachfrage an das Laufangebot ist saisonal sehr unterschiedlich. Im Sommer sind es zwei bis drei Touren in der Woche, im Winter wesentlich weniger.

Wie lang dauert eine Lauftour beim Sightjogging und wie viele Kilometer umfasst die Strecke?
Die Dauer der Tour richtet sich nach den Bedürfnissen der Kundinnen und Kunden, meist werden 60 bis 90 Minuten gebucht. Die Streckenlänge ist ebenfalls von den Kunden abhängig und variiert mit 5 bis 20 km stark.

Wo laufen Sie mit Ihren Kunden entlang und welche Sehenswürdigkeiten gibt es unterwegs zu bestaunen?
Die Route ergibt sich zumindest zum Teil schon aus dem Hotel, in dem die Gäste wohnen und von wo sie von mir abgeholt werden. Abgesehen davon richtet sie sich aber ebenfalls nach dem Interesse der Kundinnen.

Welche Voraussetzungen muss man für das Sightjoggen erfüllen?
Bis auf den Umstand, dass man laufen können muss, keine. Pausen können jederzeit eingelegt werden.

Wie würden Sie Ihr Publikum im Allgemeinen beschreiben?
Mein Publikum ist größtenteils weiblich, Anfang 40 und absolviert 60- bis 90-Minuten-Läufe.

In welchem finanziellen Rahmen befindet sich eine Sightjogging-Tour bei Ihnen?
Meine Gruppen haben in der Regel eine Größe von fünf Personen, größere Gruppen sind nach Absprache möglich. Eine Tour über 60 Minuten kostet für eine Person 60 €, für zwei oder drei je 35 €, für vier je 30 € und für fünf je 20 €. Eine 90-minütige Tour liegt für eine Person preislich bei 85 €, für zwei je bei 45 €, für drei bei je 40 €, für vier bei je 35 € und für fünf bei je 30 €. Grundsätzlich biete ich keine offenen Gruppen an, da dies dem Kundenwunsch meist nicht gerecht wird und meiner Philosophie des Sightrunnings widerspricht. Mein Angebot zielt darauf ab, eine maßgeschneiderte, individuell auf die Einzelperson bzw. eine sich bekannte Gruppe abgestimmte Sightrunning-Tour abzuliefern.

Haben Sie bestimmte Öffnungs-, bzw. Laufzeiten?
Nein, das habe ich nicht. Ich bin flexibel und richte mich nach den Kundinnen und Kunden.

Vielen Dank für das Interview, Frau Lochner-Zerbe.